Apple sammelt Standortdaten -heimlich-

Und wieder findet ein Artikel aus der Kategorie Apple-Ist-Doof den Weg in mein Weblog. Wie nun durch die Veröffentlichung eines Briefes über Standortbestimmung via iPhones sowie Mac-Computer von US Kongressabgeordneten bekannt wurde, sammelt Apple -ohne bisher seine Nutzer über dieses Vorgehen zu informieren- Informationen zum aktuellen Standort der Nutzer. Dies geschieht häufig und regelmäßig, allerdings anonymisiert. Die Daten speichert Apple auf seinen Servern. Wie lange sie dort liegen und was weiterhin mit den Daten passiert, ist nicht bekannt. Apple führt diese Datensammlung aus technisch nachvollziehbaren Gründen laut Spiegel Online folgendermaßen durch:

  • Ein iPhone schickt seinen exakten, meist durch die Satellitenortung GPS festgestellten Standort an Apple.
  • Außerdem übermittelt es die Signalstärken (= Entfernung) von W-Lan-Hotspots und Mobilfunkmasten in der Nähe - diese kann man jederzeit einfach messen.
  • Dies wird mit vielen, vielen iPhones wiederholt.
  • Danach kann man die exakten Positionen der W-Lan-Hotspots und der Mobilfunkmasten abschätzen.
  • Und man kann die ungefähre Position jedes beliebigen Handys ermittelt - einzig anhand der Signalstärke der Hotspots und Mobilfunkmasten in seiner Nähe. Das ist praktisch, wenn die Satellitenortung per GPS gerade nicht funktioniert, kein direkter Kontakt zum Satelliten möglich ist oder zu lange dauert. Der Handy-Besitzer erfährt nicht, wie die zur Bestimmung genutzten W-Lan-Netzwerke heißen.
Das Problem an der Sache ist eben wiedermal die Vorgehensweise Apples. Sie halten es nicht für nötig, die eigenen Benutzer darüber zu informieren. Die Sache ist wie schon erwähnt nur publik geworden, weil zwei US Abgeordnete bei Apple nachfragten und durch einen 13-seitigen Brief, der dann dem Internetdienst cnet zugespielt worden ist, öffentlich. Und natürlich ist dies aus datenschutzrechtlichen Gründen ein Problem.

Das ist die gleiche Vorgehensweise mit der sich Google erst kürzlich erheblichen Ärger in Deutschland einhandelte. Dies führte letztendlich zur Einstellung der Kartographie.

Für einige überraschend ist wahrscheinlich auch der Fakt, dass Apple diese Standortdaten eben nicht nur mit den mobilen Geräten speichert, sondern gleiches Vorgehen auch mit Macs vollführt. Konkret sieht das laut Spiegel Online folgendermaßen aus:

  • Informationen über W-Lan-Hotspots in Reichweite des Geräts samt der MAC-Adresse - einer für jedes W-Lan-Gerät einmaligen Kennzeichnung -, der Verbindungsgeschwindigkeit und der Signalstärke. Apple speichert den Angaben zufolge weder den Netzwerknamen (SSID) noch die übertragenen Daten.
  • Informationen über Mobilfunkmasten in der Nähe eines iPhones samt ID der Funkzelle, Signalstärke und dem Standort des Geräts.
  • Die gesammelten Daten überträgt das Gerät alle zwölf Stunden an Apple, wenn eine verschlüsselte W-Lan-Verbindung aktiv ist. Sie werden laut Apple mit einer per Zufallsgenerator alle 24 Stunden neu erstellten Identifizierungsnummer versehen, so dass sie nicht zu einem bestimmten Gerät oder Nutzer zurückverfolgt werden können. Gespeichert würden sie dann in einer sicheren Datenbank, auf die nur Apple zurückgreifen könne.
Fakt bleibt, Apple wird immer unsympathischer. Wenn man das vergleichen will, so kann man sich Bill Gates (oder wahlweise Steve Ballmer)in der Rolle des Imperators in kämpfender Jedi-Ritter-Manier vorstellen, der vom guten Steve Jobs besiegt wird. Als er dann aber zum Helm des besiegten Imperators greift, wird er der König des Bösen (gesehen in einem lustigen asiatischen Animationsvideo) und ist Apple sind schon lange nicht mehr "Die Guten", wie die vielen News der letzten Monate beweisen.

Quelle: Spiegel Online

Das FSCKLOG, in Sachen Apple eine sehr gute, unabhängige deutsche Website, hat sich ebenfalls diesem Thema gewidmet.


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