Burn für macOS gibt es wieder
Heute hatte ich fast Tränen in den Augen, Tränen die man nur hat, wenn man einen längst vergessenen Freund, mit dem man vielleicht im Kriegseinsatz war oder andere grundlegende Erfahrungen teilt, wieder trifft. Nur dass ich hier mit diesem Teaser Quatsch erzähle und natürlich zu dick auftrage.
Aber gefreut hat es mich trotzdem sehr. Die Rede ist von Burn. Burn war das Brennprogramm für OS X schlechthin, funktionierte gut, ließ das Brennen von Musik, Daten und ISOs zu und stellte meinen Brennstandard dar, noch dazu war es angenehm klein und unspektakulär. Doch dann fing Apple langsam aber sicher an, Brennlaufwerke aus seinen Geräten auszubauen.
Und niemand zeigte mehr sonderlich großes Interesse am Brennen. Apple baute den Nachfolger der DVD, die BlueRay in Form von Laufwerken schon gar nicht mehr in seine Macs ein und so kam es, wie es kommen musste - auch Burn erfuhr keine Updates mehr. Man konnte es zwar noch herunter laden, aber es funktionierte immer schlechter, stürzte beim Brennen ab und - naja. Man konnte es nicht mehr wirklich gut nutzen. Und eine Alternative gab es mangels Akzeptanz natürlich auch nicht mehr.
Ihr fragt euch sicher wieso ich immer noch CDs oder DVDs brennen muss. Nun, die Antwort ist ganz einfach: ich bin ein Freund alter Dinge. Ich spiele gern mit alten Computern rum (Atari ST, Amiga, MS DOS, OS/2 Warp…) und ich fahre auch ein altes Auto. Für den V8 kann ich kein neues Radio nachrüsten und so ist es erforderlich, regelmäßig neue Audio-CDs für den uralten 6-Fach-CD-Wechsler zu brennen (MP3 kann er nicht). Und für die alte Hardware, da gibt es auch die eine oder andere ISO (meistens alte Betriebssysteme für den x86 PC) die ich auf Scheibe bannen muss…
Ihr seht also, genügend Gründe noch ab und an mal den USB-Brenner für 20€ aus dem Schrank zu holen, an den MacPro anzuschließen und ein Medium zu erstellen.
Und seit der Veröffentlich von macOS 10.15 Catalina sieht es ganz schlecht aus, denn mit diesem Betriebssystem-Update hat Apple die Unterstützung für 64-Bit eingestellt - und ratet mal was häufig noch als 32-Bit-App vorlag, weil es keinen Grund für 64-Bit gab? Richtig, die Brennprogramme,
Umso mehr erfreut mich die Meldung, dass es nach einer achtjährigen Pause mit dem Open-Source-Projekt Burn weiter geht. Bereits seit Juli 2019 wird die CD- und DVD-Brennsoftware wieder mit Updates versorgt und hat seitdem Unterstützung für den 64-Bit-Betrieb für Catalina, Anpassungen an hochauflösende Bildschirme sowie Anbindung an die Mitteilungszentrale erfahren. Burn 2.5.1 erschien im Januar 2011 für PowerPC- und Intel-Macs, anschließend stand das Projekt bis zum letzten Sommer still.
Dank dem Entwickler Maarten Foukha, der es nun wieder aktualisiert.