Ein flüchtiger Samstag - Bilanz

Gegen 9:13 Uhr aufgewacht. Noch leicht schlaftrunken in die Küche gegangen und den Kaffee-Vollautomaten in Betrieb genommen. Während der Erhitzungsminute den Schallplattenspieler angeworfen und Meat Loafs Bat Out Of Hell gehört. Nicht schlecht, diesen Bombastrock um diese frühe Tageszeit zu ertragen. Als der junge Mann seiner Freundin sein “Throat offered” ((Aus dem Song “You took the word right out of my mind”.)), genehmige ich mir die zweite Tasse Kaffee und höre aufgrund des Mahlwerks der Maschine den Rest des Gesprächs nicht:

BOY: On a hot summer night would you offer your throat to the wolf with the red roses?
GIRL: Will he offer me his mouth?
BOY: Yes
[…]
BOY: I bet you to say that to all the boys.

Beim Duschen denke ich daran, wie Meat Loaf in einem Interview sagte, an dieses Album komme eigentlich nur seine 2003er Veröffentlichung Couldn’t have said it better heran, was mich erstaunt, da The Bad Out Of Hell von 1978 ist… eine sehr lange Zeit. Eine Spanne, die mir im Vergleich zu meinem eigenen Lebensalter recht groß vorkommt.
Dann fahre ich mit L. essen. Wir sind nicht sicher ob wir mexikanisch oder anders essen wollen, stellen aber auf dem Weg zum Mexikaner fest, dass ja Globus auf dem Weg liegt. Dort gibt es in dieser Woche Holsten im Angebot. Wir halten also dort und als wir genug Bier gekauft haben, essen wir gleich an der Pommes-Bude im Globus. Hähnchen und Backfisch mit Pommes. Jeweils. Danach fahren wir wieder nach Hause, aber nicht ohne uns über unsere seltsame Art des “Essen gehens” zu wundern. Günstig war es.
Nach einer gewissen Art der Entspannung packe ich meine Klamotten, verlasse L. für den Moment und heize mit dem Tiguan 200 Km über die Autobahn hin zu T.
T., ein alter Studien-Kommilitone, hat geladen. D., der Dritte im Bunde, kommt zufällig gleichzeitig mit mir an, er mit dem Zug, ich mit dem PKW. Wir treffen also bei T. ein und nach einer kurzen Begrüßungsorgie trinken wir Bier im Hinterhof. Zufällig Holsten. T.s Holsten zwar, aber ich habe zur Feier des Wiedersehens einen Kasten mitgenommen, den wir später in der Nacht noch anbrechen werden. Vorher hören wir Musik und machen uns alsbald zum Weinfest auf.
Dort geschieht allerlei Lustiges, interessante Gespräche werden geführt, das Wiedersehen wird gebührend gefeiert und neben einer ordentlichen Roster essen wir noch allerlei Unrat um dem vielen Alkohol Herr zu werden. Wir frönen ((Einer Sache frönen)) ihm. Gewiss. Zwischendurch besuchen wir eine zufällige Auto-Ausstellung, privat gepflegt, von Menschen die das Lieben.

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Die alten Wagen wirken zwischen all dem Wein und Bier irgendwie sureal passend, weil das nicht geht. Den Abschluss des Abends prägt eine live singende Kapelle, welche Immer lebe die Sonne in russisch und deutsch besingt, sehr zur Freude von allen, die sich in Pionierzeiten zurückversetzt fühlen und fröhlich mitsingen - ich auch, weil es so Hymne ist.
Wir enden im Hof und trinken alle noch Bier aus dem mitgebrachten Kasten, während wir über Mountain Bikes beziehungsweise Rennräder und deren schaltungstechnische Unterschiede philosophieren - großartig. Ich fahre ja Rennrad und behaupte, gutes Schalten macht dennoch nicht so viel aus, wie man bei einem Mountainbike übertragen auf Rennräder und deren Strecken meinen könnte. Wir einigen uns wie schön Sport doch ist und dass wir morgen aufgrund unserer Kater wohl eher keinen betreiben können, gehen dann ins Bett und schlafen ziemlich dumpf ein - das war lieb.

Lang' war die Nacht nicht, aber immerhin, es gab noch eine. Als ich am nächsten Tag ziemlich zerstört wieder in der Heimat eintreffe, muss ich sofort 2h Schlaf nachholen, Pizza essen, Meat Loaf hören, rum liegen und nach dem ganzen Wein und Bier meinen Schädel liegend entspannen. Lese etwas über infinitesimale Zahlen und höre Alien Sex Fiend, kann das aber nicht lange durchziehen und trinke Abends erst mal ein Bier.
Man kann es quasi noch als Konterbier ((Letztendlich ist ein Konterbier gar nicht zu empfehlen)) bezeichnen, obwohl der Tag katertechnisch doch recht entspannt war.

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