iTunes Match startet nun auch in Deutschland

Bereits oft haben wir über den eigentlich sehr cool klingenden neuen Bereich von Apples iTunes, nämlich Match, berichtet. Von anfänglichem großen Interesse für den Dienst, kann er doch scheinbar das eigene Musik-Archiv legalisieren, bis hin zu skeptischen Betrachtungen ist für alle Meinungen etwas dabei.

Nun ist es endlich soweit und iTunes Match ist auf dem europäischen Markt (Deutschland, Großbritannien, Irland, Frankreich, Spanien, Schweiz sowie Kanada, Mexiko, Australien und Neuseeland) gestartet.

Einen Monat nach dem Start in den USA wurde das Angebot in der Nacht zum Freitag auch für Nutzer der Apple-Plattform freigeschaltet; zuvor hatte Apple neue Nutzungsbedingungen verbreitet. Die Verwendung des Dienstes kostet hierzulande knapp 25 Euro, in den USA sind es 25 Dollar.

iTunes Match - Wie funktionierts?

Die Match-Software greift bei einem Abgleich automatisch auf die Millionen Titel zurück, die zum Angebot von Apples iTunes-Shop gehören. Tatsächlich hochgeladen werden nur die Songs, die Apple nicht auf seinen Servern hat, beziehungsweise diejenigen, die von dem Algorithmus nicht erkannt werden. Bis zu 25.000 Songs pro Konto jenseits der iTunes-Einkäufe speichert Apple in der iCloud. Für den Dienst erweiterte Apple speziell seine Verträge mit der Musikindustrie. Match ist Teil von Apples iCloud-Angebot, mit dem Inhalte nahtlos über das Netz zwischen verschiedenen Geräten synchronisiert werden. Anschließend gleicht iTunes die Musikstücke der lokalen Bibliothek mit Apples immerhin 20 Millionen Titel umfassendem Gesamtkatalog ab – das ist der eigentliche Matching-Vorgang. In einem letzten Schritt werden Titel, die dort nicht gefunden werden konnten, in die persönliche iCloud geladen. Besitzt man hauptsächlich Musik, die iTunes selbst anbietet, geht der Abgleich relativ schnell. Das Matching unserer Testsammlung mit 1200 Liedern, die auch viele abseits des Mainstreams enthält, dauerte bei unserer Upstream-Rate von 7 MBit/s rund zwei Stunden, wobei der Upload der fehlenden Dateien den Großteil einnahm. Immerhin lässt sich das an beliebiger Stelle unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen. Werke von Künstlern wie Norah Jones oder Michael Jackson wurden sicher erkannt.

Dateien mit Bitraten unter 96 kBit/s werden abgelehnt, Lieder mit einer Dateigröße von mehr als 200 MByte ebenfalls. Der "Cloud-Status" aller Musiktitel – "Gefunden", "Übertragen" oder "nicht geeignet" – ist in einer neu hinzugekommenen Spalte in iTunes ablesbar. Dabei fiel auf, dass in einigen Fällen eigentlich geschlossene Alben nicht komplett erkannt wurden und in Teilen hochgeladen werden mussten. Bei in einem Stück abgemischten Konzeptalben wie Pink Floyds "The Wall" war dies besonders störend: In der Cloud wechselten sich später AAC-Dateien munter mit MP3-Dateien niedrigerer Qualität ab.

Vom iPod Touch und iPad aus kann man auf iTunes Match mit iOS 5.0.1 zugreifen. Hierzu muss man einmalig im Einstellungsmenü unter Musik den Schalter "iTunes Match" aktivieren. Eine Warnmeldung informiert darüber, dass der Dienst künftig die lokale Musikbibliothek auf den Mobilgeräten ersetzt – tatsächlich ließ sich die ursprünglich auf den Geräten befindliche Bibliothek auch nach einem Abschalten von iTunes Match nicht mehr abrufen. Der Dienst übernimmt komplett die Synchronisationsfunktion, die zuvor iTunes am PC oder Mac innehatte. [Mac&I]

Die Konkurrenz wächst

Apple ist mit seiner iTunes-Plattform der weltgrößte Musikverkäufer. Allerdings bieten auch Amazon und Google inzwischen an, gekaufte und gespeicherte MP3s über das Netz abzuspielen.

Zudem gibt es immer wieder neue Rivalen wie etwa Spotify, Pandora oder Simfy, die Musik direkt über das Netz per Streaming-Technik wiedergeben. Erst vor wenigen Tagen starteten mit Rara.com der nächste Konkurrent, der französische Musikstreaming-Dienst Deezer soll am Montag in Deutschland starten.

Am Freitagvormittag berichteten zahlreiche Apple-Nutzer, Probleme bei der Anmeldung über ihre Apple ID zu haben. Ob dies mit dem Start von iTunes Match und einer möglichen Überlastung des Systems zusammenhängt, ist unklar. [Sueddeutsche]

Und sonst?

Ich wollte iTunes Match soeben auf meinem iMac aktivieren, nach einer kurzen Denkpause erfolgte unten stehenden Fehlermeldung, die dem Match meinerselbst ein spontan jähes Ende bereitet. Man darf eben wie mehrfach erwähnt nur 25.000 Titel in seiner Library haben, die _nicht_ bereits auf den Apple-Servern lagern. Scheinbar habe ich dieses Kontingent bereits überschritten.

Ich habe folgende Anzahl:

pwned by Design :-)


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