Schmitz verklagt die USA
Genau genommen ist es diese News, die mich schon wieder zum schäumen bringt. Nicht, dass Kim Schmitz die letzten 30 Jahre durchweg mit Vaporware, Müll, Gaunerei oder andere krummen Geschäften sein Geld verdiente, nein, jetzt will er, nachdem er erst so sehr rum geheult hat wie hart die Executive doch mit ihm umging, die USA verklagen. Auf 2,6 Milliarden Dollar Schadensersatz. Für seine Firma MEGAUPLOAD. Weil die ja durch die Zugriffe der USA zerstört worden sei.
Ist denn das zu fassen? Ist das wirklich möglich in unserer Welt?
Schmitz erklärte bei Twitter: "Ein Anwalt meint: Wir können die US-Regierung und die MPAA wegen der Zerstörung unseres Unternehmens auf Schadensersatz in Höhe von 2,6 Milliarden US-Dollar verklagen." Die Motion Picture Association of America (MPAA) ist eine Organisation der US-amerikanischen Filmindustrie.
Hintergrund dieser Annahme ist folgende Sachlage: Wie Golem berichtet, gab es 2010 eine Durchsuchungsaktion gegen Ninjavideo wegen 39 illegaler Filmkopien, die bei Megaupload gespeichert waren. Schmitz' Team hatte dabei mit den US-Behörden kooperiert. Laut Schmitz habe das US-Ministerium für Innere Sicherheit ihn aufgefordert, die Filmdateien aufzubewahren. Doch das FBI warf Schmitz bei der Durchsuchung 2012 vor, dass er genau diese Filme nicht gelöscht habe, was die Unterstützung von Urheberrechtsverletzungen belege.
Wenn das stimmt, ist es natürlich auch von der US-Anklage ziemlich lol.
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Kim Schmitz (* 21. Januar 1974 in Kiel) ist ein in Neuseeland lebender Internetunternehmer mit deutscher und finnischer Staatsbürgerschaft, der mehrfach wegen Insiderhandels sowie Betrugs, (Banden-)Hehlerei, Datenausspähung und Computermanipulation verurteilt wurde.
Schmitz, der von sich behauptete, ein „Hochbegabten-Abitur“ am Internatsgymnasium Plön abgelegt zu haben, besuchte in Wirklichkeit die Heinrich-Harms-Schule, eine Plöner Hauptschule.
Artikelfoto: (C) Sandra Mu/Getty Images