Shitstorm über Twitpic [Update]

Zunächst ein mal: Was ist denn eigentlich ein Shitstorm? Shitstorm, der, engl. – das Gegenteil von Werbung.

When shit hits the fan — so sagt man im angelsächsischen Raum, wenn’s richtig schief läuft. So ungefähr: Wenn Unrat ((oder Kot :-))) in den Ventilator fliegt.

Quasi was ganz dummes, blödes, verkacktes, sinnloses, dämliches. Laut folgender Quelle hier ist ein Shitstorm folgendes :

[...] Für Unternehmen kritische Themen gewinnen durch die Vernetzung des Internets innerhalb kürzester Zeit sehr stark an Bedeutung. Genauso schnell wie sie aufkommen, verschwinden sie meist auch wieder. Doch oftmals sind solche negativen Treffer noch sehr lange in den Suchtreffern bei Google zu finden und können so nachhaltig die Online-Reputation eines Unternehmens zerstören. Doch durch stärkere Einbindung von Twitter in die Google-Suche wird der Effekt noch weiter verstärkt. [anikageisel.posterous.com]
Und was hat das jetzt mit Twitpic zu tun? Nun, wie in der Erklärung gerade beschrieben, ist ein Shitstorm ein für ein Unternehmen kritisches Thema. In diesem Fall ist das kritische Thema "Twitpic verkauft Bilder privater Nutzer an andere. Die Empörung ist groß." und die Firma eben jenes Twitpic, welches zu Twitter gehört. Das schöne an der obigen Definition ist auch folgender Teil: "Doch durch stärkere Einbindung von Twitter in die Google-Suche wird der Effekt noch weiter verstärkt", denn so beißt sich die geliebte Katze ja selbst in den Schwanz, Twitter verstärkt also den Shitstorm auf seine eigene Unternehmung Twitpic... ohne Twitter wären Shitstorms nänlich gar nicht so einfach möglich. Köstlich.

Die TAZ schreibt dazu:

[...] Wer den jüngst mehrfach geänderten Nutzungsbedingungen des Online-Fotodienstes Twitpic zustimmt, stimmt damit auch zu, dass persönliche Fotos vom Anbieter genutzt, vervielfältigt, verteilt, abgewandelt sowie von Dritten übernommen und verwendet werden können - weltweit, ohne Entgelt für den Fotografen und auch für kommerzielle Zwecke. [...]
Die Frage die da aber bleibt ist, ob das nun wirklich so verwunderlich ist und tatsächlich einen Shitstorm wert sein sollte, oder ob man da mit Empörung einfach nicht clever genug ist?

Denn es gibt zahlreiche und eventuell sogar bessere Alternativen zu Twitpic. Ob diese die Rechte der Fotos und die Fotos selbst nicht aber auch irgendwann in irgendeiner Art und Weise vermarkten, bleibt natürlich ungewiss. Momentan sind sie cool. Die Rechte der Fotos verbleiben bei den folgenden Services beim User:

Unser Freund Twitpic hat sich nun auch zu den neuen Geschäftsbedingungen geäußert:
As we’ve grown, Twitpic has been a tool for the spread of breaking news and events. Since then we’ve seen this content being taken without permission and misused. We’ve partnered with organizations to help us combat this and to distribute newsworthy content in the appropriate manner. This has been done to protect your content from organizations who have in the past taken content without permission. As recently as last month, a Twitpic user uploaded newsworthy images of an incident on a plane, and many commercial entities took the image from Twitpic and used it without the user’s permission.

To sum everything up, you the user retain all copyrights to your photos/videos and we are very sorry by the confusion our old updated terms of service caused.


Demnach dient die Beauftragung eines Vermarkters nur dem Schutz des Copyrights des jeweiligen Twitpic-Fotos. Das Copyright verbleibt auch weiterhin beim jeweiligen User.

Hmm... Es bleibt wie immer spannend.


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