macOS Zehnfünzehn
Mehr und mehr habe ich das Gefühl, mit macOS 10.15 wird eine jähe Zäsur durch das Betriebssystem schneiden, wie eine Kettensäge durch dünne Äste :-) Wir alle wissen, dass Apple immer schon gern mal Dinge geändert hat, die für viele Menschen dem Grundverständnis entsprechen.
So baute Apple damals als erste Diskettenlaufwerke aus. Oder später dann keine CD-Rom-Laufwerke mehr ein. USB? Weg gefallen, als es noch ganz weit oben in der Benutzung stand. Und Flash? Kennt das noch jemand? Was ging nur für ein Aufschrei durch die Welt, als Apple das Flash-Plugin aus seinem Betriebssystem verbannte. Und damals lief noch ganz Youtube mit Flash.
Jetzt haben wir Grund zur Annahme, dass Apple softwareseitig mit 10.15, einen ähnlichen Weg gehen wird. Nämlich Funktionen weg zu lassen, die es schon lange gibt und die für viele wichtig sind.
Angefangen haben die Spekulationen vor geraumer Zeit, nämlich als bekannt wurde dass Apple den 32-Bit-Support kappen wird. Folglich werden all diese Programme nicht mehr unter 10.15 laufen. Apps die in 32-Bit programmiert sind und jetzt noch laufen, aber nicht überführt werden, werden einfach nicht mehr starten. Die Hersteller müssen die Apps überarbeiten - oder es ist vorbei.
Das Dashboard, dereinst größte Freude aller Zeiten, ich glaube es wurde mit OS X 10.4 Tiger eingeführt, wird komplett weg fallen. Es war schon seit geraumer Zeit quasi deaktiviert und musste händisch über die Preferences –> Mission Control aktiviert werden.
Dabei war das damals so edel, eine Rauchglasscheibe die sich über den Schreibtisch legt, mit kleinen Helferlein wie Zetteln, einer Uhr, dem Wetter… es ist Geschichte. Wird Geschichte sein mit 10.15
Die Medien-App QuickTime 7 samt Plugins fällt ebenfalls weg, genauso wie die Unterstützung für Hardware-RAIDs im Betriebssystem und das (ebenfalls versteckte) PPTP-Netzwerkfeature. Dabei hatte ich mir gerade erst überlegt, mir eine fette RAID Karte günstig in den Big Mac zu schieben. Schade.
Die dereinst als Adobe Lightroom Killer angekündigte Software Aperture zur Foto-Verwaltung und Bearbeitung ist Geschichte. Apple hat das sogar schon höchst selbst bestätigt und möchte, dass man auf die Fotos.app umsteigt.
Und als ob das nicht alles schon reichen würde, kommen hierzu noch all die verschiedenartigen Diskussionen um eine mögliche Verschmelzung von macOS und iOS. Also dass diese gar nicht mehr abzuwenden ist, scheint klar. Die Frage ist nur, wie Computer-OS bleibt mein Betriebssyste, was kann ich noch selber, was ist möglich - oder wie sehr wird es ein geschlossenes iOS-System auf einem Mac, an welchem ich praktisch gar nichts mehr selber tun darf. Die Freiheit von mir als Benutzer über mein Betriebssystem ist in Gefahren. Unter dem Deckmantel der Sicherheit und Bedienbarkeit natürlich. Das halten wir für fraglich…
(via)
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