[PRODUKTTEST] Pebble Smartwatch
Die Pebble ist zwar nicht mehr besonders neu, aber das Thema Smartwatches wird gerade erst von vielen Firmen entdeckt, sodass man doch von einem Wachstums- und Entwicklungsmarkt ausgehen kann, den es spannend zu beobachten gilt. Da die Pebble die erste Ihrer Art und -damals recht prominent- durch Kickstarter (Link) realisiert nun bereits eine gewisse Entwicklung durchschritten hat, ist dies Grund genug für einen Test. Denn jetzt sind auch die Apps "erwachsen" geworden und die Unterstützung breiter vorhanden, sodass sich eine Neubetrachtung durchaus lohnt. Wir sind gespannt.
Ob man will oder nicht - die Smartwatch kommt. Dies wird nicht zuletzt nur durch Apple deutlich, wo zwar nie offiziell bestätigt, sich aber seit jeher Gerüchte um den Einstieg in diesen Sektor behaupten, sondern vor allem auch durch die vielen Anbieter, die aktuell auf diesen Markt drängen und Smartwatches in allen Preisklassen für alle Geräte präsentieren. Neben Sony und LG eben auch Samsung oder gar Huawai?
Doch zurück zur Pebble und unserem Test. Ich teste übrigens mit iPhone 5s und iOS 7.1.2; Los gehts allgemein.
Technische Details
- Maße: Ziffernblatt - 52mm x 36mm x 11.5mm, Armband: 22mm Breite
- Gewicht: 38g
- Display: 1.26", 144 x 168 Pixel
- LED: Ja
- Kompatibilität: Android 2.3.3 und neuer, Apple iOS 7.0 und neuer.
- Bluetooth: v4.0
- Sensors: 3D Beschleunigungsmesser
- Processor: ARM Cortex-M3
- Betriebssystem: Pebble OS
- Akku: Lithium-ion polymer Akku
- Ladeanschluss: USB Ladekabel mit magnetischer Befestigung
- Wasserfest: 5 ATM
- Luftfeuchtigkeit: 5% bis 95%
- Maximale Reichweite: 10 Meter
Display: E-Paper
Der Bildschirm der Pebble wird vom Hersteller mit „E-Paper“ bezeichnet und von Sharp gefertigt. Dabei handelt es sich um ein spezielles LCD-Panel mit einer Größe von 1,26 Zoll und drei LEDs als optionale Beleuchtung (via). Das Display ist angenehm zu lesen, auch ohne Hintergrundbeleuchtung kann man es selbst bei strahlendem Sonnenschein ((der dieses Jahr meiner Meinung nach übrigens leider viel zu selten ist)) sehr gut einsehen. Und Nachts hilft die Hintergrundbeleuchtung. Pfiffig: man kann in den Einstellungen die Option setzen, dass die Pebbles beim schütteln leuchtet - so muss man für die Uhrzeit nicht mal einen Knopf drücken.
JohnnyMrNinja by-sa/1.0/
Akku und Wartbarkeit
Der AKKU hält in meinen intensiven Tests, die durch etliche Notifications aus unterschiedlichsten Apps, diversen Watchfaces und kleinen Programmen, der über die alltägliche Benutzung hinaus geht, immer noch 4 Tage durch, was bei normaler Nutzung einer angegebenen Nutzungsdauer von 7 Tagen sehr Nahe kommt. Allerdings ist die Pebble Smartwatch so konstruiert, dass sie weder vom Käufer noch vom Hersteller selbst repariert werden kann. Dies belegt ifixit.com, die die Smartwatch komplett zerlegten und dabei feststellten, dass die Uhr nicht ohne Schäden zerlegt werden kann. Da sich der Akku nicht selbst tauschen lässt und nach sechs bis zehn Jahren den Geist aufgibt, ist die Lebenszeit der Pebble Smartwatch dahingehend begrenzt, aber hey: sechs bis zehn Jahre.
Notifications in der Benachrichtigungs-Zentrale
Der Kern der Pebble sind Notification die vom Mobiltelefon gesendet werden, das heißt, die Smartwatch ist ein "Second Display" und zeigt an, was in der Benachrichtigungszentrale des iPhones steht. WhatsApp!, iMessage, SMS, EMails, N-TV, Stau, Wordpress… kurzum jede App die Notifications kann und aktiv ist, wird auch von der Uhr angezeigt. Längere Nachrichten wie EMails kann man mit den beiden Tasten an der rechten Seite "durchscrollen". Ist die Nachricht wichtig, müsst ihr aber dennoch euer Smartphone heraus holen, denn das Antworten ist mit der Pebble nicht möglich - nur die Anzeige.
Trifft eine Benachrichtigung ein, vibriert die Pebble kurz aber kräftig, wodurch es nahezu unmöglich ist, die Benachrichtigung zu verpassen. Durch drücken des Home-Buttons auf der linken Seite gelangt man zurück auf die Uhren-Anzeige.
Die Pebble an sich
Als Homescreen der Pebble fungiert die Uhr, die in Form der "Watchfaces" manigfaltig geändert werden kann. Von klassischen Varianten wie einer Zeigeruhr bis hin zu normalen Digitalanzeigen sind aber auch Schmankerl wie eine Binäranzeige oder spezielle Darstellungen in Form von Schrift möglich, dem Einfallsreichtum sind quasi keine Schranken gesetzt und neue Uhren kann man sich bequem aus dem Netz, meist kostenlos, auf die Pebble laden. Über den Homebutton gelangt man jederzeit zur Uhr zurück. Praktisch ist, dass mit den Hoch- und Runter-Knöpfen auf der rechten Seite der Pebble jederzeit zwischen den installierten Watchfaces gewechselt werden kann.
Das Menü der Pebble Smartwatch wird mit dem mittleren Button auf der rechten Seite geöffnet. Hier sind die folgenden vier Menüpunkte zu finden:
- „Music“: Hier lässt sich Musik auf dem Smartphone oder Tablet steuern. Funktioniert wie erwartet, ist aber eingeschränkt, da Titel nur pausiert und vor oder zurück gewechselt werden können.
- „Set Alarm“: Hier lassen sich lokal auf der Uhr gespeicherte Alarme definieren. Einfach Stunde und Minute festlegen, und die Pebble vibriert täglich zu diesem Zeitpunkt.
- „Watchfaces“: Sämtliche über die Pebble-App installierten „Watchfaces“, also Ziffernblätter, sind hier zu finden. Übrigens: Es lassen sich maximal 10 Watchfaces installieren.
- „Settings“: In den Einstellungen lassen sich die Bluetooth-Verbindung überprüfen, Datum und Uhrzeit festlegen, das Display einstellen, Infos zur Software abrufen, die Pebble ausschalten und auf den Werkszustand zurücksetzen.
Drittanbieterapps die man auf seiner Pebble installiert, erscheinen im Menü unter "Settings", man scrollt also einfach weiter nach unten. Wir haben hier testweise "Battery lifetime" und Flappy Bird installiert. Insgesamt stehen dafür 8 Slots zur Verfügung, die bequem über die Pebble-App konfiguriert werden können. Überhaupt lassen sich alle Einstellungen an Apps sowie Ziffernblätter über diese App steuern, installieren, einstellen und löschen.
Wasserfestigkeit
Lange schon im Vorfeld recherchierte ich, ob die Pebble denn wasserdicht sei und wenn ja, wie weit - wie tief, wie viel. Laut Aufdruck am Gehäuse ist die Pebble wasserdicht bis 5 ATM, was folgender Klassierung entspricht: Die Uhr ist auf eine Wasserdichtigkeit bis 5 bar geprüft, was dem Druck einer angenommenen Wassersäule von 50 Metern entspricht. Damit ist sie geeignet für den täglichen Gebrauch wie z. B. Baden, Duschen oder Händewaschen.
Übrigens bin ich mit meiner Pebble durch diesen See geschwommen - ohne jedem Problem. Allerdings ohne Gewähr :-) Bei mir hat das super funktioniert. Doch zumindest für den täglichen Abwasch ((Wenn das überhaupt noch jemand selbst macht.)) sollte die Pebble allemal geeignet sein.
Fazit
Für mich bleibt die Pebble quasi eine Art Misterium. Für mich als Nerd ist sie ein absolut cooles Gadget, ich kann mit ihr schwimmen und sogar meine Rennrad-Aktivitäten tracken, indem solche "adhoc"-Apps auf der Uhr sofort gestartet werden, wenn das jeweilige Pendant auf dem Smartphone läuft. Aber der eigentliche Nutzen, die Killer-App sozusagen die eine Smartwatch auch beim normalen Publikum populär macht und einen Vorteil bietet, dieser ist mir bisher noch nicht begegnet. So viel Spaß wie wir mit der Pebble auch hatten, kristallisiert sich eben schnell heraus, dass sie den Griff zum Smartphone keineswegs überflüssig machen kann. Klar ist es praktisch sich SMS, E-Mails und sonstige Nachrichten vorab auf der Uhr anzuschauen und vor allem auch, dezent durch die kleine Vibration darauf hingewiesen zu werden, aber da man sein iPhone sowieso dabei hat und es auch ziemlich in Reichweite ist weil Bluetooth begrenzt ist, bleibt der wirkliche Nutzen doch eher beschränkt. Smartwatches in der jetzigen Form sind eher ein spannendes Spielzeug für Technikbegeisterte als ein wirklich nützliches Gerät für Max Mustermann - was sich aber mit dem richtigen Anwenderszenario auch schnell ändern kann.
Smartwatches sind im Mainstream angekommen, funktionieren gut, sind benutzbar und machen Spaß.
Wir vergeben für dieses Produkt 4 von 5 Sternen.
Übrigens: unsere Pebble kam von hier.
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