Schafott

Nichts neues von Herrndorf. Heute schon zwei mal geschaut. Irgendwie ist es wie ein Buch, was ich nicht weiter lesen kann. Oder darf. Dabei ist es ja sein Leben. Verrückt. Aber daraus resultiert wohl insgeheim auch mein großes Interesse für ihn. Aus seinem Leben heraus. An seinem Leben. Ach. Ach. Ach. Und nun?
Heute morgen, 10:30 Uhr, vor lauter Unfähigkeit nervös, standen wir in kleiner Gruppe und recht wortkarg vor dem Gebäude, was wir -aufgrund seiner Art eines Altneubaus- gern auch Barracke nennen, und warteten auf das Schafott. "Auf nach Golgatha" hörte ich mich denken, "Spürst du die Gefahr"? hinterher reimen. Hatten wir doch einen Termin beim Dozenten, wegen des Referates. Zwischenzeitlich fühlte ich mich schon fast in einer Revoluzzerrolle, so wie der junge Dylan mit Zigarette, Mundharmonika, Joan Baez, Gitarre sowie Protestsongs.
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Aber dann ging alles gut. Also fast. Wir trugen unsere Inhalte und Überlegungen vor und als ich an der Reihe war, gab ich unverhohlen zu, bisher überhaupt keine Ahnung erlangt zu haben und mich zum ersten Mal damit zu beschäftigen. Ich war einfach ehrlich. Denn was soll all der Geiz um falsche Peinlichkeiten, wenn es doch so ist? Lieber einen beherzten Schritt nach vorn, dachte ich mir.

Und dann bekamen wir eine recht hilfreiche Eingrenzung von dem, was wir nicht greifen konnten. Doch jetzt bleibt die Chance, sich mit der kleineren Insel zu beschäftigen und alsbald aufs große Festland überzusetzen. Wie abartig das klingt. Also ehrlich. Solche Analogien kann ich demnächst auch zu Hause lassen. Aber manchmal, ja manchmal, da triefe ich irgendwie.
Jetzt trinke ich Kaffee und bin ganz froh darüber, heute doch noch so viel geschafft zu haben. So viel vom neuen Thema erarbeitet und zu einem sinnigen Text verwoben zu haben, der dann hoffentlich recht einfach vorgetragen werden kann. Natürlich erst, nachdem eine didaktisch und mitteltechnisch perfekte Präsentation, unter Berücksichtigung von allen Gesichtspunkten des "Lernen und neuen Medien", gestaltet worden ist. Denn das ist schließlich ein Teil unseres Handwerks. to be continued


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