Smartrings, Smart Rings, Fitness Ringe

Smartrings, Smart Rings, Fitness Ringe
Photo by Zoriana Stakhniv / Unsplash

An mir ist das bisher vorbei gegangen. Ich habe eigentlich überhaupt noch nichts davon mitbekommen, aber weil ich gerade mal wieder mit dem Rauchen aufgehört habe (immerhin 28 Zigaretten pro Tag, ca. 10€), beschäftige ich mich - wahrscheinlich durch das Mehr an Sauerstoff im Blut 😅 - wieder etwas mit sportlichen Aktivitäten. Und im Zuge dessen auch mit Fitnesstrackern. Neulich habe ich so z.B. die Apple Watch Series 9 ausprobiert.

Meine sportlichen Aktivitäten sehen folgendermaßen aus, oft schaffe ich aber auch nur eins davon pro Woche. Mein Ziel ist das kontinuierliche Bewegen an ca. 2 bis 3 Tagen pro Woche:

  • Ich gehe joggen (max. 10 Km ca. 6,2 Pace),
  • schwimme (1 bis 2 Km im See) und
  • fahre Rennrad (max. ca. 60 Km am Stück).

Und plötzlich entdecke ich also ganz zufällig, dass es eine neue Kategorie an Tracking-Geräten gibt. Und zwar gar nicht so sehr auf die das Fitness/Aktivitäten-Tracking bezogen, sondern eher als ganzheitliches Körperdatentracking: gemeint sind die sogenannten Smartrings, also Fitnessrings oder wie auch immer man diese bezeichnen möchte.

a close up of a ring
Photo by Jerry Kavan / Unsplash

Und ich finde das ganz spannend. Ich mag den Gedanken, seine (Körper)Daten permanent tracken zu können. Nicht im Sinne von Überwachung, sondern im Sinne von Unterstützung. Um zu wissen, wann sich mein Körper verändert. Um auf lange Sicht erahnen zu können, was mir nicht gut tut vor dem Schlafen gehen oder warum ich an jenen Tagen weniger leistungsfähig bin. Und, wann sich Sport lohnt, "weil es heute gut passt".

Die Ringe sind sehr teuer und sie besitzen kein Display. Sie können kein GPS tracken und sie können nicht kommunizieren. Sie sind für mich und in meinem Verständnis vielmehr eine zusätzliche Option, die mir weitere nützliche Daten bieten kann. Vielleicht sogar zusätzlich zu einer Smartwatch oder auch allein, wenn ich gar keine Uhren (oder eben nicht smarte Uhren) trage oder wenn ich alles kombinieren will.

Smartrings wie der Ultrahuman Ring oder der Ringconn bieten eine beeindruckende Vielfalt an Funktionen, die weit über das hinausgehen, was herkömmliche Fitness-Tracker leisten können. Diese kleinen, unauffälligen Geräte messen nicht nur die Schritte und die Herzfrequenz, sondern bieten auch Einblicke in den

  • Schlafzyklus,
  • den Stresslevel und sogar
  • die Sauerstoffsättigung im Blut.

Besonders faszinierend finde ich die Möglichkeit,

  • meine Körpertemperatur und
  • meine Atemfrequenz

kontinuierlich überwachen zu können.

Ein fettes Pro dieser Smartrings ist die Benutzerfreundlichkeit und ihr Design. Während eine Smartwatch oft auffällig und manchmal auch hinderlich sein kann, sind Smartrings diskret und stilvoll. Sie lassen sich problemlos in den Alltag integrieren, ohne aufzufallen oder zu stören. Manche finden sie sogar richtig schick. Darüber hinaus ist die Akkulaufzeit beeindruckend. Einige Modelle halten mehrere Tage bis Wochen durch, ohne dass sie aufgeladen werden müssen – ein großer Vorteil gegenüber vielen Smartwatches. Das Ziel, dass man sie erst wieder bemerkt wenn man sie laden muss, nach 7 Tagen Frühestens, finde ich reizvoll.

Der wichtigste Aspekt ist die Datenanalyse und die daraus resultierenden Empfehlungen. Die Apps, die mit diesen Smartrings verbunden sind, bieten detaillierte Berichte und personalisierte Ratschläge, wie man seine Gesundheit und Fitness verbessern kann. Diese Empfehlungen basieren auf den gesammelten Daten und sind speziell auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. So kann man gezielt an seinen Schwächen arbeiten und seine Stärken weiter ausbauen. Und hier trennt sich auch die Spreu vom Weizen: weil der Ring selbst keine Anzeige hat, ist er vollständig auf die App angewiesen, die seine Daten auswertet und interpretiert. Dies ist entscheidend für die wirklich Nützlichkeit des Ringes. Am Eindrucksvollsten zeigt das derzeit der Smartring von Oura. Allerdings kostet dieser je nach Ring 330 bis 900 Dollar - und man ist gezwungen, die App für 6 Euro pro Monat zu abonnieren, ansonsten kann man den Ring nicht nutzen. Man kommt da nicht drum herum. Was viele Leute abschreckt.

Besonders interessant finde ich die Möglichkeit, frühzeitig gesundheitliche Probleme zu erkennen. Durch das kontinuierliche Monitoring können Abweichungen von der Norm schnell identifiziert werden. Dies könnte im besten Fall sogar dazu beitragen, ernsthafte gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Zusammengefasst bieten Smartrings eine Fülle von Vorteilen, die sie zu einem wertvollen Begleiter im Alltag machen. Sie unterstützen nicht nur bei sportlichen Aktivitäten, sondern helfen auch dabei, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Für mich ist klar: Diese kleinen Hightech-Ringe sind mehr als nur ein Trend – und ich bin gespannt wann Apple nachzieht, denn Samsung hat nun ebenfalls seinen Ring der Macht zu einem Preis von ca. 440 Euro in den Berg geworfen, die großen ziehen also nach.

Datenschutz

Bei all den Vorteilen, die Smartrings bieten, ist es jedoch ebenso wichtig, die datenschutzrechtlichen Aspekte zu berücksichtigen. Die gesammelten Gesundheitsdaten sind äußerst sensibel und wertvoll. Wenn man seine kompletten Gesundheitsdaten an diese Firmen weitergibt, ist es essentiell, sich über deren Datenschutzrichtlinien und -praktiken im Klaren zu sein.

Wir stellen hier unsere ureigenen persönlichen Gesundheitsdaten fremden weltweit agierenden Firmen zur Verfügung. Jede Krankenkasse würde sich die Finger danach lecken.

Zunächst sollte man sicherstellen, dass die Daten verschlüsselt und sicher gespeichert werden. Seriöse Anbieter legen großen Wert auf die Datensicherheit und verwenden moderne Verschlüsselungstechnologien, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Es ist ratsam, sich vor dem Kauf eines Smartrings über die Datenschutzmaßnahmen des Herstellers zu informieren und sicherzustellen, dass diese den höchsten Standards entsprechen.

Des Weiteren sollte man prüfen, wie die Daten verwendet werden. Werden sie ausschließlich für die Bereitstellung der Dienste genutzt oder möglicherweise auch an Dritte weitergegeben? Transparenz seitens des Unternehmens ist hier entscheidend. Seriöse Anbieter werden klar kommunizieren, wie sie mit den gesammelten Daten umgehen und welche Rechte die Nutzer in Bezug auf ihre Daten haben.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Möglichkeit, die Daten zu exportieren und zu löschen. Nutzer sollten die Kontrolle über ihre eigenen Daten behalten und jederzeit die Möglichkeit haben, ihre Daten zu sichern oder vollständig zu entfernen.

Letztlich liegt die Entscheidung bei jedem Einzelnen, wie viel Vertrauen er in die Anbieter dieser Technologien setzt. Wer sich intensiv mit den Datenschutzrichtlinien auseinandersetzt und Anbieter wählt, die höchste Standards einhalten, hat vielleicht am Ende auch einfach keine gute Experience. Und das darf natürlich nicht sein. Schon hier sieht man dass eine starke EU Dinge regeln kann, dass wir das an vielen verschiedenen Stellen brauchen, wenn wir teilhaben möchten.

Datenschutz bleibt ein spannender Punkt, vor allem weil die aktuellen Player im Ring-Business allesamt neu sind und sich erst etablieren müssen.


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