Wie gut war der PowerPC 970 Prozessor wirklich? - Ein kleiner historischer Blick
Der PowerPC 970 Prozessor, der im Powermac G5 (the real original "Käsereibe") in verschiedenen Inkarnationen eingesetzt wurde, war in seiner Zeit tatsächlich ein beeindruckendes Stück Technologie. Er basierte auf IBMs POWER4-Architektur und brachte einige der fortschrittlichsten Technologien der damaligen Zeit auf den Desktop. Hier sind einige wichtige Aspekte seiner Leistungsfähigkeit und wie er sich im Vergleich zu anderen Prozessoren seiner Ära schlug:
Technische Stärken
- 64-Bit-Architektur: Der PowerPC 970 war einer der ersten 64-Bit-Prozessoren im Desktop-Bereich. Dies erlaubte ihm, sehr große Adressräume zu verwalten, was besonders für wissenschaftliche und kreative Anwendungen wichtig war. Das war im Vergleich zu Intels und AMDs 32-Bit-CPUs ein bedeutender Vorteil.
- Hoher Taktfrequenzbereich: Der PowerPC 970 startete bei 1,6 GHz und erreichte später bis zu 2,7 GHz, was für die Zeit eine beeindruckende Frequenz war. Durch seine hohe Taktrate und die breite Pipeline konnte der Prozessor viele Aufgaben schnell abarbeiten.
- Effiziente Architektur: Die Architektur des PowerPC 970 war für rechenintensive Aufgaben optimiert. Die Out-of-Order-Execution und superskalaren Pipeline-Designs sorgten für eine starke Leistung bei komplexen Berechnungen. Das machte ihn besonders für Multimedia- und wissenschaftliche Anwendungen attraktiv.
Leistung im Vergleich zur Konkurrenz
- Intel Pentium 4 und AMD Athlon 64: Zu seiner Zeit trat der PowerPC 970 hauptsächlich gegen Intels Pentium 4 und AMDs Athlon 64 an. Der Pentium 4 war auf hohe Taktfrequenzen ausgelegt, hatte jedoch Schwierigkeiten mit thermischer Effizienz und Rechenleistung pro Takt. Der PowerPC 970 war in vielen Bereichen effizienter, insbesondere im Verhältnis von Leistung zu Energieverbrauch.
- AMD Athlon 64: Der Athlon 64 war ebenfalls ein 64-Bit-Prozessor und konnte in direkter Konkurrenz zu Apples PowerPC 970 überzeugen. In Bezug auf Gleitkommaoperationen und bestimmte Multimedia-Anwendungen war der PowerPC 970 oft überlegen. Allerdings hatte der Athlon 64 eine bessere Leistung pro Takt in einigen Consumer-Anwendungen und spielte bei reiner Spieleleistung oft die bessere Rolle.
Schwächen und Herausforderungen
- Thermische Herausforderungen: Der PowerPC 970 benötigte, insbesondere bei höheren Taktraten, ein aufwendiges Kühlsystem. Apple ging hier mit dem G5 an die Grenze, was zu ausgeklügelten Kühlsystemen führte, die für Desktop-Rechner der damaligen Zeit ungewöhnlich waren.
- Anwendungsoptimierung: Da die meisten Desktop-Anwendungen für Intel- oder AMD-Prozessoren optimiert waren, konnten viele Programme die Vorteile des PowerPC 970 nicht voll ausschöpfen. Die Softwareunterstützung für PowerPC lag hinter der x86-Plattform zurück.
- Limitierte Skalierbarkeit: Obwohl der PowerPC 970 in seinem Bereich leistungsfähig war, kam er gegenüber Intels und AMDs Entwicklungen ins Hintertreffen. Die Einführung der Intel Core-Serie führte bald zu einer signifikanten Leistungssteigerung bei x86-Prozessoren, was Apple schließlich dazu bewegte, auf Intel umzusteigen.
Fazit
Der PowerPC 970 war ein sehr leistungsfähiger Prozessor für seine Zeit, insbesondere für kreative und wissenschaftliche Aufgaben. Gegenüber dem Pentium 4 war er oft die bessere Wahl, während er dem Athlon 64 in einigen Bereichen ebenbürtig war. Die thermische Herausforderung und die begrenzte Optimierung für Anwendungen machten ihm jedoch zu schaffen. Insgesamt bleibt der PowerPC 970 ein wichtiger, aber letztlich limitierter Schritt in Apples Prozessor-Geschichte, der den Weg zur Intel-Architektur ebnete.
Die Thermik war hauptsächlich dafür verantwortlich, dass Apple aufgrund fehlender mobiler G5 Prozessoren den Schwenk zu Intel vollzog, IBM konnte einfach bis zum Schluss keine conusmerbezogene vollständige Prozessorfamilie für alle Devices liefern. Bezüglich IBM muss man jedoch anführen, dass der 970er auch nie für den mobilen Einsatz konzipiert war.
Leider vollzog Apple mit dem Wechsel vom PowerPC Prozessor hin zur X86 Architektur die Abkehr vom Workstation-Rechner hin zum teuren x86er Spielzeug. Das kann man so natürlich nicht komplett stehen lassen, denn gerade die MacPro mit den Intel XEON CPUs waren einer ordentlichen früheren Workstation mindestens ebenbürtig - auch im Preis.
Links
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